Piercing: Info

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Piercing (von englisch to pierce [pɪəs] „durchbohren, durchstechen“, über altfranzösisch percier und vulgärlateinisch *pertusiare aus lateinisch pertundere, pertusus „durchstoßen, durchbrechen“) ist eine Form der Körpermodifikation, bei der Schmuck in Form von Ringen oder Stäben an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers durch die Haut und darunter liegendes Fett– oder Knorpelgewebe hindurch angebracht wird. Obwohl das Phänomen an sich schon alt ist, etablierte sich der Begriff Piercing erst Mitte der 1990er Jahre.

Das Stechen:
Die zu piercende Körperstelle wird zunächst
desinfiziert, um Infektionen zu vermeiden. Gegebenenfalls wird die Stelle zuvor von Haaren befreit. Der Ein- und Austrittspunkt des Stichkanals wird üblicherweise mit einem Stift markiert und mit einer Piercing-Zange fixiert. Diese weist am Kopf zwei ringförmige Klemmen auf, durch welche die Piercingnadel auf der markierten Stelle angesetzt und hindurchgeführt werden kann. In Europa werden Piercings meist mit einem peripheren Venenkatheter gestochen.

Die Schmerzen:
Oftmals geäußerte Bedenken betreffen die mit dem Stechvorgang einhergehenden Schmerzen. Der Schmerzreiz beim Einstich der Kanüle kann verschieden intensiv wahrgenommen werden. Unterschiedliche Piercings unterscheiden sich dabei nach dem Grad der Schmerzhaftigkeit beim Stechen.Einfluss hierauf haben zum einen die Länge des Stichkanals und zum anderen die Art und die Schmerzempfindlichkeit des Gewebes, durch welches das Piercing verläuft. Piercings mit langem Stichkanal sind grundsätzlich schmerzhafter.

Betäubung:
Prinzipiell besteht die Möglichkeit, vor dem Stechen des Piercings eine Betäubung der Körperstelle durchzuführen. Die eine Möglichkeit ist die „Betäubung“ durch eine Salbe oder ein Spray. Hierdurch verändert sich jedoch das Gewebe und das Piercing kann ungerade sitzen. Die zweite Möglichkeit ist eine regionale Anästhesie, wobei der zu piercende Bereich durch eine Injektion betäubt wird. Dieser Einstich ist jedoch genau so schmerzhaft wir das piercen selbst. Grundsätzlich piercen wir deshalb ohne Betäubung

Heilung:
Da die Wunde eines neuen Piercings vom eingesetzten Schmuck offen gehalten wird, bildet sich während der Heilungsphase von außen nach innen ein Hautschlauch entlang des Stichkanals, der den Schmuck umschließt. Dabei wird zunächst nach der Gerinnung eventueller Blutungen die Durchblutung im umliegenden Gewebe gefördert, was in der ersten bis zweiten Woche häufig zu Rötung, Schwellung und Erwärmung führt. Die Dauer des Heilungsprozesses ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Schmuckmaterial, Hygiene, Pflege und der durchstochenen Körperstelle sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand und Alkohol– oder Nikotinkonsum.Einen Problemfaktor stellt die Reizung durch regelmäßige Bewegung oder Reibung dar, wonach sich zum Beispiel der Heilungsprozess eines Bauchnabelpiercings mit permanentem Kontakt zum Hosenbund oder ein Handweb zwischen den Fingern als besonders problematisch gestalten kann. Entsprechend gilt für Intimpiercings, dass innerhalb der ersten 4 Wochen auf den Geschlechtsverkehr verzichtet werden sollte, da dies eine zu starke Belastung des Stichkanals mit sich bringt

Schmuck austauschen:
Wird der Schmuck innerhalb der ersten Wochen nach dem Stechen gewechselt, kann der Heilprozess dadurch ebenfalls negativ beeinflusst werden und die Infektionsgefahr steigen. Nach des Abheilungszeit ist der Tausch in den sog. Wechselschmuck problemlos möglich.

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